Schweizer Raps
Raps ist die die wichtigste Schweizer Ölpflanze. Rund 6‘500 Landwirte bauen auf etwa 22’000 Hektaren die gelb blühende Kultur an. Mit dieser Produktion können die Landwirte etwa einen Viertel des Bedarfs an Pflanzenöl in der Schweiz abdecken.
Raps ist eine wichtige Kultur in der Fruchtfolge der Schweizer Ackerbaubetriebe, weil sie nicht den Pflanzenfamilien von Getreide oder Eiweisspflanzen angehören. Eine vielfältige Fruchtfolge ist nötig für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und die Prävention von Krankheiten, Schädlingen und Unkrautproblemen.
Schweizer Rapsöl
In den Ölmühlen werden die Rapssamen gepresst (in der Schweiz wird Speiseöl immer durch Pressung, nie aber durch Extraktion gewonnen). Der Öl-Gehalt im Rapssamen variiert leicht von Jahr zu Jahr, normalerweise liegt er bei etwa 39% Öl. Der Rest des Rapssamens – der sogenannte Rapskuchen – ist ein proteinreiches Futter, das wie Sojaschrot in der Tierfütterung eingesetzt wird.
Das Rapsöl als Speiseöl
Das Öl ist das wichtigste Produkt aus Raps. Das beim Pressen entstehende Öl wird so verarbeitet, dass es beim Erwärmen stabiler bleibt und fast geschmacksneutral ist, bevor es als Speiseöl in den Verkauf gelangt. Das normale Rapsöl eignet sich für alles, ausser für das sehr starke, wiederholte Erhitzen, wie z.B. beim Frittieren.
In der Schweiz hat die Kooperation von Forschung, Bund und Privatwirtschaft Sorten entwickelt, welche sich auch für das wiederholte, starke Erhitzen eignet, und HOLL-Raps genannt werden (HOLL heisst High Oleic Low Linolenic, also mit hohen Ölsäuren- und tiefem Linolensäurengehalt). Kleine Ölmühlen produzieren auch kaltgepresstes Rapsöl, welches einen nussigen Geschmack hat.
Rapsöl wird wegen seinem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, im Speziellen den Omega-3-Fettsäuren, als einziges Fett namentlich von der eidgenössischen Ernährungskommission und dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärswesen empfohlen Empfehlungen Fette BLV (pdf).
Weitere Informationen und Rezepte zu Rapsöl finden Sie unter www.raps.ch
Freihandel: Rapsanbau in Gefahr
Freihandelsabkommen mit Malaysia und Indonesien gefährden den Rapsanbau in der Schweiz. Dies obwohl das Konkurrenzprodukt Palmöl aus ökologischen, ethischen und gesundheitlichen Gründen sehr fragwürdig ist. Mehr zu Freihandelsabkommen hier.